Über Vibrationen und verschiedenste
Möglichkeiten diese zu entkoppeln wird in den einschlägigen Foren viel
diskutiert und in den Shops werden die tollsten Entkoppler und Dämpfer
angeboten.
Ich habe mich in letzter Zeit mit
dieser Materie wirklich mit sehr viel Zeitaufwand auseinander gesetzt. Ich
kämpfe ja auch schon eine ganze Weile mit diesem Problem.
Dann funktioniert es halbwegs, tritt aber ein Temperaturwechsel auf, ist
alles wieder wie vorher.
Das Problem mit den Vibrationen tritt ja nur dann in den Vordergrund, wenn
der Kopter zum Filmen und zum Fotos schießen verwendet wird.
Für den Funflieger ist das nicht so problematisch.
Ich bin zu der Überlegung gekommen, daß
alle Methoden die Vibrationen zu entkoppeln gut und recht sind, aber
eigentlich nicht das Übel an der Wurzel packen.
Ich möchte das mit einem Beispiel
vergleichen. Da habe ich ein tolles Auto das ungewuchtete Räder hat und
alles zittert und wackelt. Jetzt wird dazu ein ganz aufwändig kontruierter
Sitz und eine Lenkraddämpfung angeboten die das Gezittere auffangen
sollen. Ist doch total unlogisch!
Es ist doch viel einfacher, die Räder zu wuchten und gut ist es.
Genau so verhält es sich beim Kopter.
Nun werden da z.B. speziell gewuchtete Motoren angeboten (Anm.: die vom
Stein waren von 4 Motoren 2 unwuchtig) ......und Wuchtgeräte für
Luftschrauben zum statischen Auswuchten ..und, und, und.
Was nützt das alles, wenn ich einen gewuchteten Propeller und einen
gewuchteten Motor zusammen schraube und dann immer noch Vibrationen habe.
Vergleich: der Reifenhändler wuchtet ja
auch nicht zuerst die Felge alleine und dann den Reifen um dann wenn er
das ganze zusammen gestellt hat, festzustellen daß es trotzdem unrund
läuft.
Genau so verhält es sich beim Kopter.
Meine Theorie:
Ich kann mir den ganzen Aufwand (zuerst Motor und dann Propeller wuchten)
sparen, wenn ich die EINHEIT Motor-Propeller dynamisch wuchte.
Dazu habe ich mir eine Wuchtmaschine
gebaut und schon bei den ersten Versuchen festgestellt, daß dies der
richtige und meiner Meinung nach einzige Weg ist die Vibrationen zu
minimieren.
Bei meinem ersten Versuch habe ich
einen lt. Verkäufer Stein "gewuchteten" Motor getestet.
Von wegen gewuchtet. Den Motor mit einem Stück Gewebeband und Geduld
nachgewuchtet. Ich bin von 5 auf 0,2 herunter gekommen. Dann die statisch
gewuchtet Luftschraube drauf geschraubt. Test ergab 120. Nun das ganze
Prozedere mit der Luftschraube nochmals. Mit viel Geduld bin ich bis auf 5
- 6 herunter gekommen.
Also kann ich mir das einzelne Wuchten
sparen. Motor und Propeller zusammen schrauben und ab auf den Wuchtstand.,
dachte ich zuerst.
Es hat sich aber herausgestellt daß es doch sinnvoll ist zuerst den Motor
sauber zu wuchten und dann die statisch gewuchtete Luftschraube mit dem
Motor zusammen dynamisch zu wuchten.
Ich markiere da 1 Punkt auf dem Motor und lasse laufen. Anschließend
verdrehe ich den Propeller um ein paar Grad und schaue, ob es besser oder
schlechter wird.
Die Werte schreibe ich auf, bis ich die 360 Grad erreicht habe. Zurück zum
besten Punkt, Luftschraube fixiert und dann mit Klebestreifen solange
probieren bis das beste Ergebnis erreicht ist.
Ich habe bei 4 Stk. 10-5" Graupner
Werte von 3 - 5 - 7 - 9 erreicht.
Bei 4 statisch gewuchteten CFK -
Propellern von Stein habe ich 6 - 7 15 - 19 erreicht.
Die 2 Ausreißer wollen einfach nicht.
Bei meinen weiteren Versuchen hat es
sich herausgestellt, daß manche Propeller sich einfach nicht ordentlich
dynamisch wuchten lassen.
Ich werde das ganze auch noch mit Graupner-Propellern probieren
Der einzige Nachteil bei dieser Sache
ist, daß ich nicht einfach eine Luftschraube so wechseln kann. Motor und
Propeller sind ja jetzt eine Einheit.